All the world’s a stage
10 Jahre NEUES GLOBE THEATER – Die ganze Welt ist eine Bühne
„Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Männer und Frauen nur Spieler,“ schrieb Shakespeare in „Wie es Euch gefällt“, und das NEUE GLOBE THEATER aus Potsdam nimmt diesen Gedanken wörtlich. Geleitet von den Schauspielern und Regisseuren Andreas Erfurth und Kai Frederic Schrickel, orientiert sich das Theater am Geist des elisabethanischen Theaters, ohne sich auf dessen historische Formen zu beschränken. Stattdessen entwickelt das Ensemble die Prinzipien des Globe-Theaters weiter und passt sie an die Werke verschiedener Autoren an. Das Ensemble ist nicht an einen festen Ort gebunden; sie erschaffen ihre Aufführungsstätten, bildlich gesprochen, „überall“ – sei es in traditionellen Theatern, modernen Bürgerhäusern, großen Stadthallen oder unter freiem Himmel – jeder Ort wird zur Bühne, jede Vorstellung zur Premiere.
Erfurth und Schrickel verstehen sich als Erben der großen Theatermacher vergangener Zeiten – jener, die ihre Geschichten von Liebe, Verrat, Macht und Erlösung mit nichts als ihrer Vorstellungskraft in die Welt hinausgetragen haben. Inspiriert von Shakespeare und Molière, Cervantes und Goldoni, Beaumarchais und Brecht, kreiert das NEUE GLOBE THEATER unvergessliche Abende, an denen jede Vorstellung zum Ereignis wird und jedes Publikum Teil eines einzigartigen Erlebnisses.
Mit einem breiten Repertoire wechseln sie zwischen Tragödie und Komödie, klassischen und modernen Werken, ernsten Dramen und Kinderstücken. Im Zentrum steht dabei stets das Ensemble, das mit großer Spiellust und Fantasie den Abend gestaltet. Die Inszenierungen brechen immer bewusst die vierte Wand auf, der Kontakt mit dem Publikum beginnt schon vor dem ersten Bühnenauftritt. So erleben die Zuschauer hautnah, wie sich das Spiel im Spiel entfaltet: Jeder Darsteller zeigt nicht nur seine Rolle, sondern auch die Persönlichkeit dahinter: Männer spielen Frauen, Alte spielen Junge, und umgekehrt – alles passt sich der Geschichte an, ganz im Geiste von Shakespeares Globe Theater in London.
„Wir sind Theater aus Überzeugung und Leidenschaft. Für uns ist jeder Abend ein gemeinschaftliches Erlebnis mit unserem Publikum. Wir geben immer alles, voller Spielfreude und Ernsthaftigkeit!“ sagen die Gründer des NEUEN GLOBE THEATERS.
2015 in Potsdam gegründet, fanden Andreas Erfurth, Kai Frederic Schrickel und Sebastian Bischoff ihren Weg zur eigenen Theater Companie, nachdem sie bereits von 2011 bis 2014 unter dem Banner von „Shakespeare und Partner“ Regie führten und auf der Bühne standen. Sie produzierten dort Shakespeare-Stücke wie „König Cymbeline“, „Othello“, „Komödie der Irrungen“ und „Wie es euch gefällt“ sowie Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“.
Der Durchbruch kam 2015 mit „Hamlet“, ihrer ersten Produktion unter dem neuen Namen, die in bester elisabethanischer Tradition ausschließlich mit männlichen Darstellern besetzt war. Die Premiere fand, unterstützt von Frau Dr. Hannah Stegmayer, im Bürgerhaus Pullach statt. Im selben Jahr wagten sie sich mit Friedrich Schillers „Die Räuber“ an ein weiteres monumentales Werk – ein Experiment, das so erfolgreich war, dass es bis 2024 noch auf dem Spielplan stand.
Anlässlich des internationalen Shakespeare-Jahres 2016, zum 400. Todestag des Barden, inszenierten sie „König Lear“, wieder mit einem rein männlichen Ensemble. Sowohl „Wie es euch gefällt“ als auch „König Lear“ wurden zum Internationalen Shakespeare-Festival im Globe Theater Neuss eingeladen. Im Jahr 2024 wurde ihre Inszenierung von Shakespeares „Sturm“ abermals zu diesem renommierten Festival eingeladen, was ihre Position als führende Shakespeare-Interpreten weiter festigt.
Das NEUE GLOBE THEATER beschränkt sich jedoch nicht nur auf klassische Werke. Mit „Indien – Eine Schnitzeljagd durch die deutsche Provinz“ von Josef Hader und Alfred Dorfer wagten sie sich 2017 erstmals an einen zeitgenössischen Text – in einer eigenen Brandenburger Fassung! Sie konnten sich dadurch viele neue Spielstätten in der unmittelbaren Brandenburger Umgebung erobern.
Es folgte 2018 die große Ensembleproduktion „Die Streiche des Scapin“ von Molière, bearbeitet von Peter Lotschak, die mit bisher über 90 Aufführungen ein großer Erfolg wurde. Für diese Produktion erhielt das NEUE GLOBE THEATER 2019 und 2022 jeweils eine Nominierung für den Theaterpreis der INTHEGA „Die Neuberin“, eine Auszeichnung, die innovative Gastspielproduktionen würdigt.
Das Jahr 2019 brachte die Wiederentdeckung von Bertolt Brechts selten gespieltem queeren Frühwerk „Leben Eduards des Zweiten von England“ nach Christopher Marlowe. Übrigens das erste Mal, dass dieses Stück in Brandenburg gezeigt wurde – 95 Jahre nach seiner Uraufführung! Hier setzten sich die Künstler intensiv mit den Parallelen zwischen der elisabethanischen Theatertradition und Brechts Verfremdungseffekt auseinander. Ein Spannungsfeld, dem sie sich schon 2014 mit ihrer Produktion „Der gute Mensch von Sezuan“ erfolgreich gewidmet hatten. Diese Inszenierung führte das Ensemble 2021 erneut nach Neuss, zum Internationalen Shakespeare-Festival.
Trotz der Pandemie feierte das Ensemble 2020 nach einer mehrmonatigen Probenpause unter freiem Himmel mit „Der tollste Tag oder Figaros Hochzeit“ von Peter Turrini nach Beaumarchais abermals eine furiose Premiere in Potsdam.
2021 widmeten sich Schrickel und Erfurth einem besonderen Herzensprojekt: „Don Quijote“ nach Cervantes, basierend auf der Version des jungen Autors Jakob Nolte und kongenial begleitet von Rüdiger Krause an der Gitarre, brachte die unsterbliche Geschichte des Ritters von der traurigen Gestalt auf die Bretter, die die Welt bedeuten. 2024 wurde „Don Quijote“ zusammen mit „Mephisto“ für den renommierten Theaterpreis der INTHEGA „Die Neuberin“ nominiert.
2022 kehrte das NEUE GLOBE THEATER zu seinen Wurzeln zurück und zauberte Shakespeares „Sturm“ auf die Bühne, ein wahres Feuerwerk an Theaterkunst, in der Fassung von Joachim Lux für das Wiener Burgtheater. Dort lief diese Produktion zehn Jahre erfolgreich mit den Kollegen Johann Adam Oest, Joachim Meyerhoff und der wunderbaren Maria Happel. Drei Schauspieler zaubern Shakespeares Vermächtnis in einem wahren Theaterorkan auf die Bühne, unterstützt von viel Musik unseres Komponisten Rüdiger Krause. 2024 eingeladen zum Internationalen Shakespeare Festival im Globe Neuss.
Im selben Jahr produzierten sie mit „Max und Moritz (M&M) – Da ist noch was im Busch!“ von Bernhard Studlar ihr erstes Schauspiel für Kinder als Deutsche Erstaufführung, welches den 1. Preis der Kinderjury beim 18. KIT Kindertheaterfestival in Amberg gewann.
Seit der Spielzeit 2022/2023 schickt das NEUE GLOBE THEATER die Produktion des Schlosspark Theater Berlin „EIN DEUTSCHES LEBEN“ mit der wunderbaren Brigitte Grothum auf Tour. Ein Solo, in dessen Londoner Uraufführung 2019 Maggie Smith in der Rolle von Brunhilde Pomsel zu erleben war: Goebbels Sekretärin, die sich in einem Interview 102-jährig an Ihre Zeit mit den Nazis bis 1945 erinnerte. Ebenfalls eine Deutsche Erstaufführung.
Im Mai 2023 feierte „Mephisto“ nach dem Roman von Klaus Mann Premiere, in der Bearbeitung von Kai Frederic Schrickel, der die Fassung des Berliner Ensembles von 2021 neu interpretierte. Dieses Stück entführte das Publikum in die schillernde, aber düstere Welt der 1920er und 1930er Jahre, eine Revue über den Tanz auf dem Vulkan im Schatten des Dritten Reiches. 2024 gewann „Mephisto“ den Theaterpreis der INTHEGA „Die Neuberin“ – zweiter Preis, was es zu einer der bemerkenswertesten Theaterproduktionen der Gastspielbranche in der Spielzeit 2023/24 macht.
Das Jahr 2024 bescherte mit der Inszenierung von „Diener zweier Herren“ nach Carlo Goldoni in der Fassung von John von Düffel ein weiteres Highlight. Mit dieser frechen Adaption eines Klassikers der Commedia dell’arte erweiterte das NEUE GLOBE THEATER sein Repertoire um den berühmtesten Komödien-Autor Italiens.
Vorschau auf 2025: Shakespeare im Fokus
Im Jahr 2025 stehen gleich zwei Neuproduktionen auf dem Programm, die den berühmten Dichter ins Zentrum rücken und erneut zeigen, wie lebendig und zeitlos seine Werke und seine Epoche sind.
Zum einen wird „Es war die Lerche“ von Ephraim Kishon auf die Bühne gebracht – eine brillante Komödie, die sich humorvoll mit der Frage beschäftigt, was aus Romeo und Julia geworden wäre, wenn sie überlebt hätten. Bis der Meister höchstselbst auftritt und dem Spuk ein Ende setzt.
Zum anderen wird die Deutschsprachige Erstaufführung von „Je suis William / Ich bin William“ präsentiert, geschrieben von der preisgekrönten kanadischen Autorin Rebécca Déraspe. In diesem humorvollen Familienmusical begleiten die Zuschauer Margaret Shakespeare, die mutige Schwester des berühmten Dichters, auf ihrem Weg, sich im England der Renaissance als talentierte Schriftstellerin zu behaupten. „Ich bin William“ erzählt eine inspirierende Geschichte über Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit und bietet eine packende Mischung aus tiefgründigen Themen und musikalischer Unterhaltung!
Beide Stücke versprechen, das Publikum mit ihrer Mischung aus historischem Flair, scharfsinnigem Humor und tiefgründiger Reflexion über die Kunst und das Leben zu fesseln.
Mit diesen Produktionen bietet das NEUE GLOBE THEATER im Jahr 2025 eine spannende Gelegenheit für Veranstalter, zwei außergewöhnliche Stücke in ihre Programme aufzunehmen, die nicht nur Shakespeare-Fans begeistern, sondern auch neue Zuschauergruppen anziehen werden. Nutzen Sie die Chance, Teil dieser theatralischen Reise zu sein und buchen Sie das NEUE GLOBE THEATER für ein unvergessliches Erlebnis.